Was sind Sklavenverträge

Was sind Sklavenverträge

Wenn du dich in der BDSM-Szene etwas umgehört hast, dann hast du bestimmt schon etwas von Sklavenverträgen gehört. Worum es sich dabei handelt, erkläre ich dir in diesem Artikel.

Grundsätzlich sind Sklavenverträge in den meisten Fällen nicht-rechtsgültige und in normaler Sprache geschriebene Abmachungen. Diese tragen eher dem Spielspaß bei, als dass sie rechtlich relevant sind.

Was steht da so drin?

In so einem Sklavenvertrag sind meistens Abmachungen, Regeln und Pflichten zwischen Sub und Dom geregelt. Sowohl seitens von Sub als auch seitens Dom.

Was genau in dem Vertrag inhaltlich geklärt wird, ist für jedes Paar anders. Es gibt auch viele BDSM Standardverträge, die man sich im Internet anschauen und ausdrucken kann, diese sind jedoch in den meisten Fällen sehr allgemein gehalten und bedürfen weiterer Anpassungen.

Viele Verträge haben mehrere Kategorien: Pflichten von Sub, Pflichten von Dom, Einschränkungen von Sub, Einschränkungen von Dom, weitere Abmachungen.

Wieso macht man das?

Es gibt eigentlich nur 2 Gründe, wieso man das macht. Der erste (und häufigste) Grund ist die Maximierung vom Machtgefälle.

Es ist für viele BDSMler noch erregender, wenn schriftlich festgehalten wird, wozu Sub zugestimmt hat und was sie/er alles für Dom machen würde.

Gerne wird zur Demütigung von Sub auch der Vertrag nach einiger Zeit rausgeholt und Sub vor die Nase gehalten. “Siehst du, du hast zugestimmt, dass du dich jederzeit dazu bereit erklärst mein kleine Sklavin zu sein”.

Der zweite Grund, aus dem häufig ein Sklavenvertrag erstellt wird: rechtliche Absicherung von Dom.

Diese Verträge bedürfen größerer Arbeit, da sie rechtssicher gestaltet werden müssen. Dom möchte damit ausschließen, dass Sub später rechtliche Schritte gegen ihn einleitet.

In den meisten Fällen sollte das aber gar nicht nötig sein, da das gegenseitige Vertrauen groß genug sein sollte, dass keiner der beiden Parteien Angst haben muss verklagt zu werden.

Meine Empfehlung: Man sollte BDSM nur mit einer Person praktizieren, der man Vertraut. Sich auf das Recht verlassen zu müssen ist kritisch und man wird sich nie so sicher fühlen, wie mit Vertrauen.

Die Verträge, die nur zum Spaß und zur Demütigung aufgesetzt werden finde ich eigentlich ganz interessant. Ich habe zwar keinen mit meiner Sub, aber vielleicht überlege ich mir das noch mal.

Einsatzmöglichkeiten

In diesem Bereich gehe ich nur auf den Einsatz als Spaßvertrag ein.

Ein Sklavenvertrag wird meistens wie bereits erwähnt zur Demütigung von Sub und zum Maximieren des Machtgefälles genutzt.

Schon beim Schreiben des Vertrages (besonders, wenn dieser von Sub mit der Hand geschrieben wird, bevorzugt vom Dom diktiert) hat es schon eine erniedrigende Wirkung.

Hier liegt es auch zum Teil in der Kreativität des Doms, sich etwas auszudenken bei dem er weiß, dass Sub dadurch gedemütigt wird

Ab dann kann Dom, immer wenn er möchte, über den Vertrag reden und auf eine bestimmte Stelle darauf hinweisen oder sie zitieren.

Er kann auch den Vertrag herausholen und Sub vorlegen. Zum Beispiel, um sie danach anzuweisen, ihn vorzulesen. Die Möglichkeiten der Demütigung sind Grenzenlos.

Weiterhin kann der Vertrag auch irgendwo im Zimmer eingerahmt und aufgehängt werden, damit Sub ihn nicht vergisst, sondern immer wieder daran erinnert wird, was sie unterschrieben hat.

Sicherheit für Dom

Zwischen “rechtlich gültig” und “nur zum Spaß” kann ein Vertrag auch dazu aufgesetzt sein, dass Dom sich sicher fühlen kann. Er möchte nicht, dass Sub am Ende eine Anzeige wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung oder Vergewaltigung stellt.

In der perfekten BDSM-Beziehung ist das natürlich kein Problem, da Dom auch Sub vertraut. Aber gerade bei Paaren, die sich noch nicht so lange kennen, hat Dom so ein Stück Papier in der Hand, welches mindestens die Tatsache bekräftigt, dass alles einvernehmlich passiert ist.

Findom / Geld

Es gibt auch einen nicht kleinen Bereich an Menschen die Spaß an finanzieller Versklavung haben. Doms, die Tribut in Form von Geld von ihren Subs haben wollen, nennt man Findoms.

Findoms haben in der Regel besondere Sklavenverträge, die meistens rechtsgültig sind und zum Beispiel monatlich/wöchentlich X€ vom Sub verlangen.

Findoms sind zu 99 % Frauen, weil es ziemlich wenig (ich kenne keine einzige) Subs gibt, die darauf stehen ihrem Herrn Geld zu überweisen.

Bei den Männern sind es schon relativ viele. Das kann unter anderem daran liegen, dass viele Subs ziemlich verzweifelt auf die Such nach Femdoms gehen. Findoms sind nicht so selten und auch nicht so häufig gesucht, deshalb haben Männer ein leichteres Spiel, wenn sie weibliche Findoms suchen.

Sklavenverträge bei Findoms können auch Schuldscheine oder ähnliche rechtlich bindende Dokumente enthalten. In diesem Fall sollte man ziemlich vorsichtig sein. Im Internet kursieren immer wieder Fälle in denen eine Findom per Vollmacht das ganze Konto legal leergeräumt hat.