Was ist der Subspace im BDSM?
Viele Subs sind während der Session im Subspace, aber was ist das denn überhaupt genau? Wie soll man da mit Sub umgehen und ist das was Schlimmes?
Der Subspace ist ein Zustand im BDSM, in den Sub sich begibt, wenn sie sich machtlos fühlt und unterworfen werden möchte. Es ist nichts Schlimmes, im Gegenteil: Es ist gewollt, dass Sub diesen Zustand einnimmt und weiterhin zeigt es, dass sie Dom vertraut.
Allgemeines
Im Subspace fühlen sich die meisten Subs wohl. Es ist ein Bereich, in dem sie abschalten können und die Macht einfach an Dom abgeben können.
Für viele Subs ist es ein Gefühl von der Realität getrennt zu sein (deswegen der Name “Sub”-Space). Eine Menge Subs verhalten sich dadurch auch anders, als normal.
Woran erkennt man, dass Sub im Subspace ist?
Natürlich ist jede/r Sub anders, aber es gibt einige Dinge, die die meisten Subs gemeinsam haben, wenn sie im Subspace sind.
Hier ist eine Liste von Indikatoren, die dir zeigen können, dass Sub sich gerade im Subspace befindet:
1. Höhere Stimme
Gerade Littles (die Subs beim DDLG), aber auch generell Subs sprechen mit einer höheren Stimme. So fühlen sie sich einfach wohler und können sich besser in die devote Haltung bringen.
Auch damit verbunden ist eine leiserer und schwächerer Klang der Stimme. Nicht mehr selbstsicher, kaum Selbstvertrauen schwingt mit.
2. Wegdrehen bei “peinlichen” Aktionen
Viele Subs (auch meine eigene) drehen sich gerne weg, wenn man etwas Demütigendes oder Peinliches sagt. Dieses Wegdrehen oder anderweitige Verstecken des Gesichts passiert im Subspace sehr oft.
Gerade, wenn du eigentlich etwas nicht so Demütigendes gesagt hast, Sub sich aber trotzdem “beschämt” verhält, dann weißt du: Sub ist im Subspace.
3. Zurückhaltend und Passiv
Natürlich kann das auch an anderen Dingen liegen, aber wenn du schon den Verdacht hast, dass Sub im Subspace ist, kannst du deinen Verdacht hiermit stärken.
Subs sind im Subspace meistens sehr devot, also eher zurückhaltend und passiv. Das erkennt man dann auch daran, dass weniger geredet wird und die Formulierung sich wesentlich unterscheidet.
Bei Brats (Subs die absichtlich viel provozieren) kommt es eher nicht so oft vor, dass sie komplett brav und devot sind. Wenn du also weißt, dass dein/e Sub eher ein/e Brat ist, dann solltest du dich nicht darauf verlassen, dass deine Sub sich so benimmt, wenn sie im Subspace ist.
Was genau fühlen Subs im Subspace?
Der Subspace ist ziemlich schwer zu beschreiben, da er sich auch von Sub zu Sub unterschiedlich anfühlt. Im Folgenden fasse ich zusammen, was ich bisher von mehreren Subs gehört habe.
Machtlosigkeit
Die meisten Subs fühlen sich im Subspace machtlos, was keineswegs etwas Schlechtes ist. Sie genießen es keine Macht zu haben und es gefällt Subs zu spüren, wie sehr sie Dom unterlegen sind.
Machtlosigkeit kann ein ziemlich extremes Gefühl sein, es kann Adrenalin freisetzen, es kann Angst machen oder sich eben einfach gut anfühlen (meistens ist es eine Mischung aus den drei Gefühlen).
Erregung
Subs sind Menschen, die sich gerne unterwerfen und daraus Erregung gewinnen können. Für Sub ist die Machtlosigkeit, die ich bereits oben angesprochen habe, eine sehr heiße Sache.
Beispielsweise gefesselt vor Dom zu knien und zu wissen, dass man jetzt nichts mehr tun kann, um Doms Handlungen zu beeinflussen, finden die meisten Subs erregend.
Genaueres darüber, wieso Subs sowas gefällt kannst du in einem ausführlichen Interview mit meiner Sub und mir lesen. Dort frage ich meine Sub gezielte Fragen, die das Mysterium Devotion etwas genauer durchleuchten sollen.
Sorgenlos
Im Subspace kann Sub 100 % abschalten. Sie muss sich keine Sorgen darüber machen, ob das was Dom tut, richtig ist, ob er die Verantwortung tragen kann. Dafür braucht es zwar großes Vertrauen, aber die Entspannung ist es definitiv wert.
Auch alltägliche Sorgen wie zum Beispiel “Muss ich jetzt noch an dem Entwurf weiterarbeiten oder kann ich mir eine Pause gönnen” können in vielen Machtgefällen dem Dom überlassen werden (“in vielen”, weil es auch viele Menschen gibt, die BDSM nur beim Sex in vorher konkret abgesprochenen Sessions wollen).
Umsorgtheit
Als Sub gibt man jegliche Macht ab. Dafür sollte man sich dann bei Dom auch umsorgt und wohl fühlen. Man sollte sich darauf verlassen können, dass Dom sich um Sub kümmert und verhindert, dass es Sub schlecht geht.
Diese Art von Umsorgen ist beispielsweise beim DDLG ziemlich stark im Fokus. Beim BDSM ist sie aber natürlich auch deutlich vorhanden.
Wie bringt man Sub in den Subspace?
Subs sind gerne im Subspace. Aber manchmal (okay, vielleicht öfter als manchmal) benötigen sie Hilfe dabei, auch wenn sie es oft nicht zugeben mögen.
Helfen kann es, wenn man Sub überhaupt erstmal die Möglichkeit dazu gibt sich zu unterwerfen. Am besten funktioniert das, indem man Sub etwas Demütigendes tun lässt.
Mein Geheimtipp: Benutze Seile oder anderes restriktives Bondage um Sub zu fesseln. Die meisten Subs kommen gefesselt einfacher in den Subspace.
Am besten funktionieren Handschellen, diese sind schnell und einfach befestigt und können ohne viel Wissen benutzt werden. Wenn du noch keine Handschellen hast und welche suchst, dann schau dir gerne meinen Artikel über die besten Handschellen an.
Was auch oft funktioniert ist es Sub sexuell anzufassen und gleich darauf wieder aufzuhören und so zu tun als wäre nichts gewesen. Sub wird durchdrehen und dich anflehen weiter zu machen.
Gefahren
Dieser Teil ist gerade für Subs gedacht, aber es schadet natürlich auch nicht, ihn als Dom zu lesen.
Subs lassen sich zwar gerne im Subspace fallen, jedoch sollte Sub vorsichtig sein, bei wem sie das macht. Sowas sollte man nur mit einer Person machen, der man 100 % vertraut.
Denn in dem Moment in dem Sub den Subspace betritt, gibt sie ihre Macht an den Dom ab. Dieser kann, damit verfahren wie er möchte. Wenn Sub beispielsweise gefesselt ist, kann sie sich nicht wehren.
Solange Sub Dom vertraut und weiß, dass Dom nichts mit Sub tun würde, was Sub nicht möchte ist alles in Ordnung. Man sollte in der Hinsicht einfach etwas vorsichtig sein.